Die moderne Milchviehhaltung

An dieser Stelle möchten wir Ihnen anhand von Beispielen verdeutlichen, was wir unter moderner Landwirtschaft, bzw. spezifisch für unseren Betriebszweig unter moderner Milchviehhaltung verstehen.

 

"Ich sehe meine Kühe als Mitarbeiterinnen [...]" wird Martin Schwering im Fernsehinterview auf ev1.TV zitiert. Dieser Satz könnte als Leitlinie für die Bewirtschaftung des Hofes herangezogen werden, denn das Wohl unserer Tiere liegt uns sehr am Herzen. Daher stehen wir durchweg für eine nachhaltige Landwirtschaft.

 

Nachhaltigkeit beginnt damit, dass unsere Felder nur die erforderliche Menge an Düngemitteln erhalten. Die eingesetzte Düngermenge muss jährlich im sogenannten Nährstoffvergleich nachgewiesen werden.

Die Fruchtfolge wird sorgsam geplant, um eine Monokultur zu vermeiden. In diesem Zusammenhang arbeiten wir mit unseren Nachbarbetrieben zusammen, die unsere Biogas-Anlage mit organischen Input-Stoffen wie Mais und Zuckerrüben, aber auch Grünroggen versorgen. Die Lieferanten bauen die unterschiedlichen Früchte auf ihren Feldern wechselweise an und vermeiden so, dass über Jahre hinweg auf einem Feld die gleiche Frucht gepflanzt bzw. gesäht wird.

 

Dass für uns das Tierwohl einen sehr hohen Stellenwert hat, zeigt unter anderem auch, dass auf unserem Hof selbstverständlich noch jedes Tier einen eigenen Namen trägt. Baccara, Sabrina und Nicole sind zum Beispiel drei unserer erfahrensten Kühe, die schon über viele Jahre hinweg bei uns sind. Sie stammen allesamt von Kühen unseres Hofes ab, nur das männliche Erbgut wird aus einer kontrollierten und qualitativ hochwertigen externen Zucht hinzugekauft.

 

 

Liegeboxen mit Sägemehleinlage

 

Die Kühe liegen in unserem Boxenlaufstall auf hinterschäumten Gummimatten, die zusätzlich 2x pro Tag mit Sägemehl bestreut werden, nachdem sie gereinigt wurden. Das Sägemehl hält die Kühe sauber und trocken.

 

Geburts- und Krankenstation

 

In unserer Geburtsstation haben die Kühe besonders viel Platz und je ein eigenes Gehege, das mit Stroh eingestreut ist. Hier kann die Küh ganz in Ruhe ihr Kalb gebären. Dies geschieht in vielen Fällen ohne fremde Hilfe, nur ab und an leisten wir ein wenig Geburtshilfe. Bereits nach kurzer Zeit beginnen die Kälber auf dem Stroh-bedeckten Boden erste Laufversuche.

 

Die Krankenstation ist ähnlich aufgebaut, befindet sich aber natürlich an einem anderen Ende des Stalls, um kranke Tiere von der Herde zu isolieren, bis sie genesen sind. Weitere Infektionen anderer Tiere werden so vermieden.

 

Der Jungviehstall

 

Im Jahr 2013 errichteten Jungviehstall werden die Jungtiere in mehreren Altersgruppen zusammengefasst gehalten. Jede Altersgruppe besitzt ein eigenes Abteil mit einem Futtertisch, einem Freilaufbereich und Liegeboxen. Wie im Kuhstall sind diese Liegeboxen mit weichen Liegematten aus aufgeschäumtem Gummi ausgestattet. Eine Ausnahme bildet der Bereich für die jüngsten hier untergebrachten Tiere. Dieser Bereich ist ganz rechts auf dem Bild dargestellt, hier gibt es einen großen Freilaufbereich, der mit Stroh eingestreut ist. Von rechts nach links sind die einzelnen Abteile mit den unterschiedlichen Altersgruppen zu sehen, sie reichen je von einem Pfeiler des Stalls bis zum nächsten. Das Alter der Gruppen ist von rechts nach links auf dem Bild ansteigend.

Werden die Tiere größer, wandern sie einfach weiter in das nächste Segment, sie rücken nach links auf.

Haben die Rinder das Alter von 14-15 Monaten erreicht, werden sie belegt / besamt, um dann nach weiteren 7-8 Monaten Trächtigkeit in die Geburtsstation zu wechseln. Nach der ersten Kalbung ziehen sie dann in den Boxenlaufstall um und gesellen sich zu den übrigen Kühen.

 

Die Massage für die Kuh

 

In unserem Kuhstall haben wir eine automatische Kuhbürste installiert, die sich einschaltet, sobald eine Kuh an die Anlage herantritt und so einen Schalter betätigt.

 

Luftige Ställe dank offener Bauweise und Jalousie

 

Kuhställe wiesen früher teils eine geringe Deckenhöhe auf, die Luftzirkulation war unbefriedigend und es war recht dunkel.

Moderne Ställe hingegen sind schon seit vielen Jahren aus einer Stahlkonstruktion mit hohen Decken gebaut, große Fensterelemente sorgen für einen lichtdurchfluteten Raum. Der First ist offen gestaltet, sodass die Luft zirkulieren kann.

Zusätzlich bieten Jalousie-Elemente wie auf dem Bild dargestellt die Möglichkeit, bei gutem Wetter noch mehr Licht und Frischluft einzubringen, bei schlechtem Wetter oder geringen Aussentemperaturen bieten sie Schutz.

Weitere Hofbewohner

 

Nicht nur unsere Kühe haben es gut bei uns. Eine Vielzahl an Mitbewohnern stellt sich ein, unter anderem Schwalben. Das Bild zeigt eine Schwalbe unter dem Stalldach. Dort nisten und brüten die Vögel und sie jagen im Stallgebäude nach Fliegen und weiteren Insekten.

Auch Enten kehren jedes Jahr wieder auf unseren Hof zurück. Hier sieht man sie bei einem Spaziergang.